"Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt."
Gut 11-tausend Kilometer von Deutschland entfernt liegt Lembeh auf der indonesischen Insel Sulawesi. Die Gegend gilt als Paradies für Muck Diving. Hier leben exotische Geschöpfe am Meeresgrund, die wir sonst so gut wie nie zu Gesicht bekommen.
Doch Lembeh hat auch was von Tauchen auf der Müllhalde. Die Tauchspots liegen in einer etwa 16 Kilometer langen Schifffahrtsstraße und vor der Haustür einer Industriestadt mit mehr als 220-tausend Einwohnern. Doch es lohnt sich.
Mit einem kleinen Boot und ortskundigem Guide machten wir uns uns auf die Suche nach den kleinen Monstern von Lembeh.
Regungslos lauern Jäger im Vulkansand von Lembeh. Sie haben Zeit, viel Zeit. Die Räuber sind so perfekt getarnt, dass sie förmlich mit ihrer Umgebung verschmelzen. Unsichtbar für ihre Opfer. Und schwer zu entdecken für Taucher.
Eine gefühlte Ewigkeit liegen sie so herum, um dann blitzschnell zuzuschlagen. Ruckartig reißen sie ihr Maul auf und verschlingen ihre Opfer. Der Angriff dauert nur Millisekunden und gehört zu den schnellsten Bewegungen in der Tierwelt.
Brutal, erbarmungslos und sehr beeindruckend. Mit der Kamera legten wir uns auf die Lauer...
Der Mimic Octopus ist ein Meister der Verwandlung. Das seltene Tier ist in der Lage, andere Meeresbewohner zu imitieren.
Wie eine lebende Leuchtreklame kommt die Prachtsepia daher. Mit den Farbreflexen kommunizieren die Tiere und zeigen ihre Gemütslage.
Der Hairy Frogfish ist der wohl exotischste unter den Anglerfischen. Sein zerzaustes Aussehen ist zugleich sein einzigartiges Markenzeichen.
Nomen est omen gilt für den Coconut Octopus. Er hat seine Wohnung immer dabei. Auf dem Meeresgrund sammelt der Krake gerne alte Kokosnusschalen ein, die dort in Hülle und Fülle herumliegen.
Fühlt er sich bedroht, formt er daraus einfach eine kugelförmige Behausung und sucht darin Schutz. Wohl dem, der so viele Arme hat.
Nur wenige Tiere überhaupt sind so schlau, dass sie Material in ihrer Umwelt einsammeln und so intelligent für ihre Zwecke nutzen. Ein hochentwickeltes Verhalten, dass erst 2009 in wissenschaftlichen Fachzeitschriften beschrieben wurde.